Dienstag, 30. September 2014

Die unendliche Geschichte des Magnetismus oder Jahre als Magnet

Diese total normal, verrückte Geschichte widme ich dem poetischen Marktleiter, weil jede Geschichte eine Widmung braucht.

Wie verrückt ist die Welt dachte ich nur und wollte eigentlich weg hören, aber es ging nicht - ich hörte hin... vielleicht begann diese Geschichte auch schon viel früher und an einem ganz anderen Ort.
Die Geschichte über zwei Magnete, die sich über Jahre hinweg anzogen und abgestoßen haben und doch wieder anzogen. Wie Magnete das eben so tun.

Die Geschichte beginnt scheinbar im Kindesalter, die Worte "Windel und Laugenstange" fallen - doch vielleicht nur als Metapher. Wer weis das schon... es scheint eine lange Zeit her zu sein, als sich die beiden Magnete auf einem, so seltsamen Weg kennenlernten, sie unterhielten sich immer wieder darüber und mussten über dieses Ereignis jedesmal lachen.
Für mich hörte es sich so an, als ob einer der beiden Magnete sich vom Tellerwäscher zum Millionär entwickelt hätte, der andere Magnet schien stolz darauf zu sein und blieb selbst nicht beim Tellerwaschen.

Die Frau hatte dabei einen Satz gesagt, an den ich mich noch sehr gut erinnern kann "wenn du etwas wirklich willst, beißt du dich fest wie ein Terrier und lässt nicht mehr los, bis du das bekommen hast, was du willst". Dieses Durchhaltevermögen scheint mir sehr vorbildlich zu sein und für solche Personen empfinde ich ziemlichen Respekt.
Sie schienen sich über all die Jahre, wer weis wie viele es waren, immer wieder angenähert zu haben und doch ergab sich nie die Möglichkeit mehr aus dieser Geschichte zu machen. Warum nur, was hat sie die vielen Jahre über daran gehindert? Unsicherheit, Angst oder war es doch der Gegenpol, der die beiden Magnete immer wieder von einander weggerückt hat?

Es fallen schöne Worte, traurige und vielleicht auch böse.
Teilweise trau ich mich schon garnicht mehr hinzuhören, ist das ganze doch eine persönliche Geschichte von zwei Magneten...doch diese Geschichte dringt immer wieder an mein Ohr.

Ein sehr früher Morgen im Februar vor vielen Jahren. Dunkelheit und ein Auto mit Wärme. Sie stieg ein und er fuhr sie, dahin, wo sie hin sollte. Doch er wusste nicht einmal genau, dass sie um diese Zeit das Haus verlassen würde. Sie haben sich Jahre lang nicht mehr gesehen und doch schien das Vertauen zu 100% dazusein. Ein mögliches Ende hatte er sich erhofft, doch es schien erst der Anfang zu sein.
Es geht um ein Parkhaus, Parkdeck 3, in irgendeiner Stadt, ein Abend ohne Taschentücher. Aber es schien nicht so einfach zu sein wie es sich für mich anhört. Sie sprachen an diesem Abend über das verflixte siebte Jahr das kommen würde und wie es wohl wäre. Die Frau hatte seit diesem Abend immer Taschentücher in ihrer Tasche.
Ein weiterer Abend, ohne Stadt und ohne Parkhaus. Ein Bett. Ohne Magnetismus. Musik für den Weg.
Die beiden unterhielten sich auch über das erste Treffen. Wieder eine andere Stadt, Unsicherheit auf beiden Seiten, keine Bahntickets. Englischkenntnisse bei McDonalds und Jugendschutz bei Ladenneueröffnung.

So ganz kapierte ich nicht, was die beiden da redeten, aber die Geschichte kam mir spannend vor. Zu spannend um wegzuhören.

Er schien ein Mann mit Charakter zu sein, und die die Frau besaß ebenfalls einen starken Charakter, soweit ich das als Zuhörer beurteilen konnte. Und genau das schien es auszumachen.
Die Charaktere der beiden, sie ließen sich wachsen wie Pflanzen, pflegten diese und doch musste manchesmal eine Pflanze auch zurückgeschnitten werden. Auch das schienen die beiden zu beherrschen.
Doch der Stil des Mannes war nicht das Ende des Besens und sein Niveau kam nicht aus einer blauen Blechdose.
Diese Beziehung die sie verband, die Magie des Magnetismus; schien eine Beziehung auf einer anderen Ebene zu sein, vielleicht rein platonischer Art. Jedoch schien der Mann stolz darauf, denn er meinte diese Beziehung wäre etwas einzigartiges und mache sie zu etwas Besonderem.

So gingen die beiden den Weg entlang und ich konnte nicht mehr verfolgen was sie sagten, wer weis über was sie sich noch unterhalten haben, welche Zukunft ihnen bevor steht.
Es scheint wie eine Ehe ohne Vertrag, eine Ehe ohne Trennung, ohne Streit ohne Gefangenschaft. Die Perfektion in sich, doch leider erkennt dies niemand. Sie schienen keine Ansprüche, Erwartungen oder Forderungen aneinander zu haben. Waren sie deshalb glücklich und trotzdem ohne den anderen Magneten?

Nach dieser Geschichte sollte sich jeder ein Steak gönnen, danach einen Kirsch-Crumble essen und ein Glas Champagner genießen. Denn so ist das Leben.


Heute fühle ich mich wie Absolem, die Raupe auf dem Pilz sitzend, immer einen guten Rat auf der Lippe, den niemand versteht.
Liebe Grüße aus dem Wunderland.

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